Allerheiligen – allerorten sind die Gräber mit Lichtern geschmückt

Kay-Helge Hercher Wilnsdorf | Alljährlich, am Tag nach Allerheiligen, begeht die römisch-katholische Kirche den Allerseelentag – es wird der armen Seelen im Fegefeuer gedacht. Die damit verbundene Gräbersegnung wird vielerorts bereits am Nachmittag von Allerheiligen vorgenommen. Verbunden ist damit der Brauch, die Gräber mit Lichtern zu schmücken, wie auf dem am Dienstagabend auf dem Wilnsdorfer Friedhof mit Langzeitbelichtung entstandenen Foto zu sehen ist.

Das Datum von Allerheiligen ist stets der 1. November, womit das Fest im Kalender immer einen Tag nach dem Reformationstag und einen Tag vor Allerseelen angesiedelt ist. Wie der Name bereits sagt, wird allen Heiligen und damit insbesondere der Märtyrer gedacht. Im Lateinischen wird Allerheiligen auch als Festum Omnium Sanctorum bezeichnet, was letztlich dieselbe Bedeutung hat.

Erstmals fanden Feste zu Allerheiligen im vierten Jahrhundert statt. Papst Bonifatius IV. weihte schließlich im Jahr 609/610 das Pantheon, das zuvor allen Göttern Roms zugeeignet war, der Jungfrau Maria und allen Märtyrern. Papst Gregor III. legte Allerheiligen im achten Jahrhundert auf den 1. November fest. 1475 machte Papst Sixtus IV. Allerheiligen zum offiziellen Feiertag der katholischen Kirche und zu einem Hochfest.

Nach dem protestantischen Glauben erlangen Christen die Errettung ihrer Seele nicht durch gute Werke, sondern allein durch die göttliche Gnade und ihren Glauben. Evangelische Gläubige gedenken ihrer Verstorbenen daher an einem anderen Tag, dem Totensonntag oder Ewigkeitssonntag.