53. Frühlingsanfahrt des Allgemeinen Deutschen Schnauferl Clubs
Kay-Helge Hercher Siegen | Ein ungewohntes Bild auf dem Schlossplatz des Unteren Schlosses: in der Sonne blitzender Chrom, frisch polierter Lack, tuckernde Motoren. Es war wieder so weit. Nach der Corona-bedingten Zwangspause von zwei Jahren trafen sich an diesem Wochenende wieder Oldtimerfreunde aus nah und fern zur Frühlingsanfahrt des Allgemeinen Schnauferl Clubs (ASC). Traditionell wird auf die Einladung der Landesgruppe Westfalen-Süd ums „güldene Krönchen“ in Siegen gefahren.
Nach der Begrüßung der Fahrerinnen und Fahrer am Vorabend beim Porsche-Zentrum Siegen auf der Marienhütte folgte am Samstagmorgen der erste Höhepunkt. Ab 9 Uhr füllte sich der Schlossplatz zusehends mit alten Schätzchen der Baujahre von 1904 bis 1980 − über 75 Jahre Automobilgeschichte in komprimierter Form. Begeisterte Besucher bestaunten die Oldtimer, kamen mit den Besitzern ins Gespräch. Unter den Fahrzeugbesitzern wurde gefachsimpelt, und gemeinsame Erinnerungen wurden ausgetauscht. Man war froh, endlich wieder beisammen zu sein. Zusammen mit Gleichgesinnten, die das gleiche Hobby pflegen: historische Fahrzeuge.
Mit einer Vorstellung der Fahrzeuge sowie der jeweiligen Fahrerinnen oder Fahrer durch Wolfgang Krämer, Präsident der Landesgruppe Westfalen-Süd des ASC, wurden die Autos ab 9.30 Uhr im Minutentakt auf die landschaftlich schöne Strecke durch das Sieger- und Sauerland geschickt. Allerlei Wissenswertes zu den alten Schätzchen, aber auch den Besitzern wusste Krämer zu berichten. „Nach der Pause durch Corona sind wir froh, endlich wieder Gäste zu unserer Frühlingsanfahrt in Siegen willkommen heißen zu können.“, freute sich Wolfgang Krämer.
Auf der Strecke standen anspruchsvolle Aufgaben auf dem Programm: Auf dem Gelände der Firma Bals in Albaum mussten die Teilnehmer mit dem Heck ihres Fahrzeugs über einer großen Dartscheibe anhalten. Die Firma Lindenschmidt in Krombach hatte sogar eine ausgefeilte Konstruktion gebaut, bei der die Teilnehmer durch geschicktes Rückwärtsfahren eine Kiste heimischen Bieres genau 153 cm in die Höhe heben mussten. Auch auf dem Golfplatz Heestal musste eine Geschicklichkeitsaufgabe bewältigt werden.
Sieger der heimischen Landesgruppe wurde Hans-Georg Schneider mit seinem Beifahrer Martin Rave auf einem Rolls Royce Silver Wraith Touring aus dem Jahr 1954. Den Gesamtsieg um das „güldene Krönchen“ erfuhren das Team Arnold Heupel und Michael Helm auf einem Mercedes Benz 220 SEb aus dem Jahr 1963. Sportleiter Frank Voigt überreichte zusammen mit Bürgermeister Steffen Mues, Wilhelm Fuhrmann von der Sparkasse und Fabian Wolf vom Porschezentrum Siegen bei der Siegerehrung auf dem Schlossplatz den Pokal an Arnold Heupel und seine Frau Beate. Darüber hinaus wurden Anne Beth von der Warth und Andrea Bröcher von Vereinspräsident Wolfgang Krämer als bestes Damenteam ausgezeichnet.
„Während viele andere Vereine Nachwuchsprobleme haben, konnten wir in den letzten Jahren auch zahlreiche neue Mitglieder gewinnen. Damit wird das Verständnis für die alte Technik weitergegeben, und die sehr alten Autos werden weiter gepflegt“, so der sichtlich erfreute Präsident.
Neben den traditionellen Sponsoren und Unterstützern, der Sparkasse Siegen, der Krombacher Brauerei und der Siegener Zeitung, war in diesem Jahr das Porsche-Zentrum Siegen Partner und Ausrichtungsort der Veranstaltung. In Absprache mit dem langjährigen Partner Bald Automobile, bei dem gerade eine intensive Umbauphase stattfindet, hatte sich das Porsche-Zentrum Siegen bereit erklärt, die Veranstaltung zu unterstützen.