Mit Grablichtern ausgerüstet
Kay-Helge Hercher Wilnsdorf | Etwa 60 Impfkritiker und Verharmloser der Corona-Pandemie trafen sich am Sonntagabend (26.12.2021) zum dritten Mal zu ihrem „Spaziergang“ durch Wilnsdorf, um ihrem Unmut bezüglich der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Ausdruck zu verleihen. Ausgerüstet mit Grablichtern liefen kleineren Grüppchen vom Rathaus an der ev. Kirche vorbei und zurück zum Ausgangsort.
Corona-Schutzmasken wurden von den Teilnehmern offensichtlich nicht als notwendig erachtet, obwohl die Abstände zueinander teils sehr gering waren.
Die Teilnehmer gehen offenbar davon aus, dass die Veranstaltung nicht anmeldepflichtig ist. Tatsächlich aber muss der sogenannte Spaziergang, zu dem sich via Messengerdienst Telegram und auf anderen Wegen verabredet wird, sehr wohl bei den zuständigen Behörden angemeldet werden. Die zeitliche Frist hierzu beträgt 48 Stunden vor Versammlungsbeginn.
Bei dem Wilnsdorfer „Spaziergang“ war die Polizei mit zwei Streifenwagenbesatzungen vor Ort, schritt allerdings nicht ein, sondern beobachtete lediglich das Treiben. Vom Ordnungsamt war, wie bei den vorangegangenen Versammlungen, erneut kein Personal vor Ort. Letztendlich verlief alles friedlich und geordnet.
Die Titulierung des SZ-Reporters durch einzelne Teilnehmer als „Faschist“ sei nur am Rande erwähnt – das gehört mittlerweile fast schon zum Alltag eines Journalisten, der von derartigen Veranstaltungen berichtet.