Wer kommt, wenn nichts mehr geht?
Kay-Helge Hercher Siegen | In ganz Deutschland stehen die Hilfsorganisationen momentan vor einem großen Problem: Die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Kräfte ist ins Stocken geraten. Um dies zu ändern, beteiligt sich die Feuerwehr Siegen an der am Samstag gestarteten Plakatkampagne des Innenministeriums NRW. Konkret geht es hierbei um die Engagementsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung des Ehrenamtes im Brand- und Katastrophenschutz. Die vom Innenministerium, den Hilfsorganisationen, dem Verband der Feuerwehren und den kommunalen Spitzenverbänden erarbeitete Imagekampagne soll zur Mitgliederbindung und -werbung für die ehrenamtlichen Katastrophenschutzeinheiten beitragen. Die griffige Aussage: „Wer kommt, wenn nichts mehr geht? – Die Kastastropenschützer*innen!“. Auch der Kreis Siegen-Wittgenstein war an der Umsetzung der Kampagne beteiligt. Kreisbrandmeister Bernd Schneider sitzt in der Steuerungsgruppe des Innenministeriums und hat die Motive mit ausgesucht.
„Zurzeit haben wir das Problem, dass pandemiebedingt die Feuerwehren und Hilfsorganisationen kaum üben können und daher mit ihren Aktionen nur wenig für die Öffentlichkeit sichtbar sind. Deswegen unterstützen wir als Feuerwehr Siegen diese landesweite Kampagne ausdrücklich, die für die Gewinnung von Einsatzkräften für die Feuerwehren und Hilfsorganisationen sehr wichtig ist.“ so Brandamtsrat Karl-Heinz Richter, der bei der Feuerwehr Siegen für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Gut sichtbar für den vorbeifahrenden Verkehr hängt jetzt ein großes Plakat neben der Zufahrt zur hauptamtlichen Wache der Feuerwehr an der Weidenauer Straße. Zusätzlich brachte ein Höhenretter, mit Unterstützung durch einen Kollegen auf einer Drehleiter, ein großes Transparent am Schlauchturm der Wache an – auch der über die HTS rollende Verkehr wird dadurch auf die Kampagne aufmerksam gemacht.
„Nur wenn wir auch in Zukunft genügend Menschen finden, die bereit sind in den Feuerwehren und den Hilfsorganisationen wie dem Deutsches Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Technischen Hilfswerk oder DLRG ehrenamtlich Dienst zu tun, sind wir auch in Zukunft für alle Notlagen gerüstet.“, ergänzte Karl-Heinz Richter. Er betonte, man leiste mit den in der Region stationierten Einsatzeinheiten auch in der Pandemiebekämpfung eine sehr wichtige und wertvolle Arbeit.
Die Initiatoren der Aktion haben sich übrigens viele Gedanken gemacht, um Abwechslung in die Sache zu bringen. Im Anschluss an die aktuelle Kampagne werden bis zum Juni und erneut von September bis Oktober die Plakatmotive monatlich ausgetauscht.