Erst nur Zuschauer – am nächsten Tag Opfer

Zwei mit Holz beladene Sattelzüge an gleicher Stelle festgefahren

Kay-Helge Hercher Siegen | Am Montag (22.02.2021) war der Fahrer eines Holztransporters lediglich Zuschauer – auf einem Waldweg, im Bereich der Hitschelsbach, war ein Brummikollege mit seinem komplett mit Borkenkäferholz beladenen Lkw aus der Spur geraten. Die Durchfahrt für andere Lastwagen war komplett blockiert. Das tonnenschwere Fahrzeug musste zunächst von einem Abschleppunternehmen mittels einer Seilwinde aufwendig geborgen werden, bevor es weiter gehen konnte.

Einen Tag später (23.02.2021), an gleicher Stelle: Der „Zuschauer“ vom Vortag war am Dienstag das Opfer der unwegsamen Strecke. Metergenau am gleichen Fleck geriet er ebenfalls leicht nach links von seiner Fahrspur ab und rutschte seitlich in die Bankette – der Brummi drohte zu kippen. Nachfolgende Lkw mussten eine Zwangspause einlegen. Wie bereits am Vortag wurde erneut ein Bergungsunternehmen gerufen und rückte wiederum mit schwerem Gerät an der Unfallstelle an. Der Vorteil: Die Bergungsspezialisten kannten sich aus und wussten was zu tun war – nämlich das Gleiche wie tags zuvor.

Dem zum Warten verdammten Lkw-Fahrer blieb nichts weiter übrig, als der Bergung seines Fahrzeuges tatenlos zuzuschauen. Er war sichtlich verärgert, machte gegenüber der SZ seinem Unmut Luft. „Es kann doch nicht sein, dass wir mit unseren schweren Lastwagen, die normalerweise über die Straßen rollen, auf solch ungeeignete Wege geschickt werden, um das Käferholz aus den Wäldern zu holen.“ Er schlug vor, man solle an geeigneten Stellen Lagerplätze schaffen, an denen gefahrlos die Ladung abgeholt werden könne. In vielen anderen Regionen sei dies der Fall, fügte er hinzu. Es bleibt abzuwarten, wann sich die nächsten Brummis in den heimischen Wäldern festfahren – genug Holz wird noch über einen langen Zeitraum hinweg abzuholen sein.

Fotos: Kay-Helge Hercher