Kay-Helge Hercher Siegen-Eisern | „Drei, Zwo, Eins – Zündung!“ – Punkt 11 am 18.10.2020 Uhr löste Sprengmeister Michael Schneider die Sprengung des nordöstlichen Teils der Talbrücke Eisern aus. Es knallte mehrmals im Stakkato, 515 Sprengsätze – insgesamt 61,5 Kilo Sprengstoff – entfalteten innerhalb einer Viertelsekunde ihre Wirkung. Die3 Meter hohe Keile, sogenannte „Sprengmäuler“, auf Geländehöhe in die Betonpfeiler vorgeschnitten.Mit lautem Getöse kippte die Brückenhälfte langsam zur Seite. Genau wie im Vorfeld geplant stürzte das mächtige Bauwerk in das vorgesehene Fallbett. Die 1967 erbaute Brückenhälfte ist nun Geschichte.
Kamera: Kay-Helge Hercher
Zunächst sah man recht wenig, die zahlreichen Schaulustigen reckten die Hälse, mächtige Staubwolken verhinderten den Blick auf die zur Ruhe gebettete Brückenhälfte. Nach und nach wurde die Sicht besser, der Staub rieselte langsam zu Boden – die Sicht war frei. 12.300 Tonnen Beton warten nun darauf zerkleinert, sortiert und recycelt zu werden, um Platz zu machen für den etwa 327 Meter langen und gut 50 Meter hohen Neubau des nordöstlichen Teiles der Talbrücke Eisern. Der nächste Schritt steht also an für den sechsspurigen Ausbau der Sauerlandlinie.
Kamera: Kay-Helge Hercher
Mit der Beendigung des nach aktuellem Stand etwa 44 Millionen Euro teuren Großprojekts rechnen die Verantwortlichen im Jahr 2024 – dann sollen auch die Neubauten der nahe gelegenen Talbrücken Rinsdorf und Rälsbach beendet werden.
Kamera: Kay-Helge Hercher