Kay-Helge Hercher Wilnsdorf-Gernsdorf | Hell und klar schlängelt sich normalerweise der Bichelbach durch das beschauliche Gernsdorf in Richtung Rudersdorf. Am Mittwochvormittag jedoch war alles anders: Eine stinkende schwarze Brühe floss ab der Brücke im Bereich der Schillbergstraße talwärts. Ein besorgter Anwohner informierte die Redaktion, nachdem er seine Feststellung dem Umweltamt des Kreises Siegen-Wittgenstein gemeldet hatte. Die SZ machte sich vor Ort ein Bild von der Verschmutzung des Bachlaufes und ging der Sache mit Hilfe des Anwohners auf den Grund – die Ursache für die Verschmutzung des Bächleins war schnell gefunden. Einige hundert Meter die Schillbergstraße hinauf finden derzeit Abriss- und Bauarbeiten an einem ehemaligen Firmengebäude statt. Die dort tätigen Arbeiter hatten bei der Maßnahme eine alte Klärgrube freigelegt und den kompletten Inhalt in einen Regenablauf seitlich der Straße abgepumpt. Die stinkende Brühe floss von dort aus talwärts bis zu der Brücke über den Bichelbach. Hier führt der Regenablauf unterhalb der Brücke direkt und ungefiltert in das Gewässer. Bis in die Dorfmitte hin hatte sich dadurch der durch den Bach verdünnte Klärschlamm seinen Weg gebahnt. Wo man vorher durch klares Wasser hindurch noch den steinigen Grund des Bächleins sehen konnte, erkannte man nichts mehr – die schwarze Brühe ließ keinen Blick auf den Grund mehr zu. Auf Nachfrage bei der Pressestelle des Kreises wurde mitgeteilt, ein Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde sei vor Ort gewesen und habe den Bachlauf in Augenschein genommen. Dem ersten Eindruck nach sei alles so weit in Ordnung gewesen. Der Verursacher, der der Behörde bekannt ist, habe mit ausreichend klarem Wasser nachgespült. Ferner wurde erklärt man habe die Angelegenheit im Blick und werde am Freitag eine erneute Ortsbesichtigung vornehmen und falls nötig weitere Maßnahmen ergreifen. Auch die Polizei sei vor Ort gewesen, so der Kreis, habe jedoch keine weiteren Schritte eingeleitet, da kein strafrechtlich zu verfolgender Anlass vorlag.

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