Ehrungen für bis zu 60-jährige Mitgliedschaft
Kay-Helge Hercher Wilnsdorf | Blauröcke wohin das Auge schaut – die Feuerwehr der Gemeinde Wilnsdorf führte am Freitagabend in der Festhalle ihre alljährliche Jahresdienstbesprechung durch. Neben den aktiven Wehrleuten, Ehrenkameraden und Verantwortlichen der Jugendfeuerwehr waren auch Vertreter von Polizei, Rettungsdienst und dem Reservistenverband anwesend. Auch Bürgermeisterin Christa Schuppler ließ es sich nicht nehmen den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden persönlich Respekt zu zollen und ihm Namen von Rat, Verwaltung und der Bevölkerung für deren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz zu danken. Der Arbeitsalltag der Bürgermeisterin war im vergangenen Jahr sehr stark geprägt von Feuerwehrthemen, mehr noch als im Jahr zuvor, so Christa Schuppler in ihrer Ansprache. Etliche kleinere und schnell realisierbare die Feuerwehrgerätehäuser betreffende Maßnahmen wurden nach dem Motto „was gemacht ist ist gemacht“ direkt angepackt. Auch größere Maßnahmen standen und stehen für die Zukunft noch auf der Agenda. Nach dem Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Niederdielfen läuft aktuelle noch der Um- und Anbau des Gerätehauses in Rinsdorf. In Oberdielfen wurde im letzten Jahr begonnen das Gebäude aufzustocken und umzubauen, auch eine große Baumaßnahme. Die Fertigstellung des Projektes ist für dieses Jahr geplant. All diese Maßnahmen sind jedoch nur möglich, weil die Kamerad vor Ort viele Arbeiten in Eigenleistung realisieren. Ganz frisch ist die Planung für ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus für die Einheiten Anzhausen und Flammersbach, die zukünftig als eine organisatorische Einheit arbeiten werden (die SZ berichtete). „Es geht aber noch weiter“, so die Bürgermeisterin, denn auch mit weiteren Einheiten sei die Verwaltung im Gespräch, um nach und nach alle Feuerwehrgerätehäuser so weit wie möglich auf aktuellen Stand zu bringen. Christa Schuppler zeigte sich darüber hinaus froh, dass die technische Ausstattung der Wilnsdorfer Wehren auf einem guten Stand sei und auch an Schutz- und Dienstkleidung, Lehrgängen wie auch Lkw-Füherscheinen werde nicht gespart. Das alles sei sinnvoll angelegtes Geld für eine freiwillige Feuerwehr, die einen sehr guten Dienst mache.
Im weiteren Verlauf des Abends fasste Christian Rogalski, der Leiter der Feuerwehr der Gemeine Wilnsdorf, das abgelaufene Jahr in einem Rückblick zusammen. Hierbei dankte er noch einmal ausdrücklich seinen Kameradinnen und Kameraden und seinen Stellvertretern Rüdiger Schneider und Gerd Boller für die gute Zusammenarbeit.
Das Jahr 2019 war wieder ein sehr ereignisreiches Jahr für die Feuerwehr der Gemeinde Wilnsdorf, so zum Beispiel das 50-jährige Jubiläum der Großgemeinde Wilnsdorf – ein für die Feuerwehr sehr wichtiges Datum, denn am 01.01.1969 wurde durch das erste Siegerlandgesetz die Gemeinde Wilnsdorf in der heutigen Form zusammengeführt. Elf bis dato selbständige Gemeinden mit ihren Feuerwehren wurden zu einer Gemeinde und zu einer Feuerwehr zusammengelegt. Die damals zusammengelegten Feuerwehren bildeten ab dann die Freiwillige Feuerwehr Wilnsdorf. Das 50-jährige Jubiläum wurde vom im Juni letzten Jahres gebührend gefeiert. Die Feuerwehr beteiligte sich vor allem an der Festmeile im Ortskern von Wilnsdorf. Verschiedene Fahrzeuge und Geräte aus unterschiedlichen Zeitepochen wurden vorgestellt, sowie die Jugend und Kinderfeuerwehr stellte sich dem breiten Publikum. Aber auch in der Feuerwehr gab es 2019 einige Jubiläen zu feiern. Die Jugendfeuerwehr der Löschgruppe Wilden feierte ihr 40-jähriges Jubiläum. Auf ein halbes Jahrhundert Jugendfeuerwehrarbeit konnten die Jugendgruppen aus Flammersbach und Oberdielfen zurückblicken. Einen weiteren Grund zum Feiern gab es in Rinsdorf. Anlässlich der 675-Jahrfeier des Ortsteils Rinsdorf wurde die zweite Kinderfeuerwehr der Gemeinde Wilnsdorf gegründet, die „Rinsdorfer Löschzwerge“. In der Riege der Führungskräfte hat es im Jahr 2019 einige Veränderungen gegeben. Hier dankte Rogalski den ausgeschiedenen Führungskräften nochmals für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren und wünschte den neuen Funktionsträgern für ihre nicht immer einfache Aufgabe viel Erfolg.
Die Personaldecke bei der Feuerwehr blieb im Vergleich zum Vorjahr fast auf dem gleichen Stand. Am 31.12.2019 versahen insgesamt 298 Einsatzkräfte den Dienst in den elf Einheiten der Feuerwehr Wilnsdorf. Die Anzahl der weiblichen Feuerwehrkameradinnen ist leicht von 18 auf 20 Kameradinnen gestiegen. Seit dem Inkrafttreten der neuen Verordnung über das Ehrenamt in den Freiwilligen Feuerwehren im Jahr 2017 gibt es in NRW zur Unterstützung der Einsatzkräfte außerhalb des Einsatzdienstes die sogenannte Unterstützungseinheit. In der Unterstützungseinheit versehen mittlerweile 9 Kameradinnen und Kameraden ihren Dienst.
Erfreulicherweise war von der Wehrführung im abgelaufenen Jahr keine Unfallanzeige mit Personenschaden zu verzeichnen, außer zwei Brillenschäden, und ein Blechschaden auf einer Einsatzfahrt war das Jahr 2019 unfallfrei für die Feuerwehr Wilnsdorf. Weiterhin positiv war festzustellen, dass in der Jugendfeuerwehr in der Mitgliederstatistik ein Aufwärtstrend zu verzeichnen ist. Die Zahl der Mitglieder ist von 117 im Jahr 2018 auf 126 im Jahr 2019 angestiegen.
Die Einsatzzahlen sind im abgelaufenen Jahr fast identisch im Vergleich zum Vorjahr, stellte der Leiter der Feuerwehr in seinem Bericht fest. 175 mal wurden die Blauröcke zu den verschiedensten Einsätzen gerufen. Im Jahr vorher ertönten 177 mal die Funkmeldeempfänger. Bei den Brandeinsätzen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Anstieg der Einsatzzahlen festzustellen. Mit dem Stichwort „Feuer“ wurde die Feuerwehr zu 52 Einsätzen gerufen, dies entspricht eine Steigerung von 20 Einsätzen zum Vorjahr. Die Steigerung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass im Berichtszeitraum mehr Vegetationsbrände gemeldet wurden. Die Technischen Hilfeleistungen verringerten sich von 78 auf 72 Einsätze. Die Unterstützung des Rettungsdienstes bei Tragehilfen und Türöffnungen haben erheblich zugenommen. Insgesamt wurde die Feuerwehr zu 28 Einsätzen dieser Art gerufen. Eine Vielzahl von Sturmschäden, die nicht alle einzeln aufgeführt wurden, sorgten vor allem zu Beginn des Jahres für Arbeit. 19 Einsätze bei Verkehrsunfällen, vier Betriebsunfälle sowie einige sonstige Hilfeleistungen runden dieses breite Spektrum ab. In die Rubrik ABC-Einsätze fielen 36 Einsätze. Häufigstes Stichwort in diesem Bereich waren die auslaufenden Flüssigkeiten nach Verkehrsunfällen. Auch Ölspuren sorgten wieder für reichlich Arbeit.
Neben den zahlreichen Einsätzen wurden im vergangenen Jahr wieder einige Lehrgänge auf Gemeinde- bzw. Kreisebene durchgeführt. Bei den regelmäßigen Übungsabenden in den einzelnen Einheiten wurden wieder viele Stunden in die Ausbildung der Einsatzkräfte investiert, um den immer größeren Anforderungen an die Feuerwehren gerecht zu werden.
Bevor es dann zum gemütlichen Teil der Jahresdienstbesprechung überging erfolgten noch etliche Ehrungen für 10-, 25-, 35-, 40-, 50- und sogar 60-jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr. Hier sind besonders Ulrich Schäfer aus Niederdielfen und Franz Josef Zorko hervorzuheben, die seit 50 Jahren Mitglieder der Feuerwehr sind. Für stattliche 60 Jahre in der Feuerwehr wurde Friedhelm Heppner aus Flammersbach geehrt.