Die B54-Brücken über die Sauerlandlinie wurden freigegeben

Es ist vollbracht – der Verkehr kann wieder rollen

Kay-Helge Hercher Wilnsdorf/Haiger | Was lange währt wird gut! Rund zwei Jahre hat es gedauert, bis die teilweise Sperrung der B 54 zwischen Wilnsdorf und Haiger wieder aufgehoben werden konnte. Am Freitagmorgen gaben die Projektbeteiligten die B 54 im Bereich zwischen der Autobahnanschlussstelle Haiger/Burbach der A 45 und dem Abzweig der L 904 nach Wilgersdorf an der Landesgrenze Hessen/Nordrhein-Westfalen offiziell wieder für den Verkehr frei. Um die Mittagszeit konnte dann endlich der Fahrzeugverkehr wieder von Wilnsdorf über die Kalteiche ins benachbarte Hessen und zurück rollen.

v.l.: Jochen Becker (Gemeinde Burbach), Eugen Reichwein (Hessen Mobil), Wolfgang Schuster (Landrat Lahn-Dill-Kreis), Hans-Peter Langer (IHK-Siegen), Harald Mank (Baudezernent Westhessen), Christa Schuppler (Bürgermeisterin der Gemeinde Wilnsdorf), Mario Schramm (Bürgermeister der Stadt Haiger), Volkmar Triesch (Bauausschuss Stadt Haiger) – Fotos: Kay-Helge Hercher

Die erste der beiden circa 2.900 Tonnen beziehungsweise rund 3.200 Tonnen schweren Brücken führt nördlich der A45-Anschlussstelle Haiger/Burbach die Bundesstraße über die Autobahn; die zweite Brücke überquert rund einen Kilometer weiter nördlich die A 45. Die beiden rund 98 Meter beziehungsweise 120 Meter langen Brücken wurden jeweils an gleicher Stelle neu gebaut. Die Spannbetonbrücken wurden dabei durch Stahlverbundbrücken, die ohne Stützpfeiler die Autobahn überspannen, ersetzt. Insgesamt rund 16,5 Millionen Euro hat das Gesamtobjekt inklusive Abbruch, Neubau und vorbereitenden Arbeiten gekostet. Finanziert wurde die stattliche Summe von der Bundesrepublik Deutschland.

Während der langen Bauzeit mussten die Verkehrsteilnehmer größere Umwege in Kauf nehmen – die Fahrzeuge wurden über Wilnsdorf, Wilden, Gilsbach und Würgendorf bis zur A-45-Anschlussstelle Haiger/Burbach geleitet. Der Weg bis zur offiziellen Freigabe der B54 war lang: Am 30. Dezember 2017 wurden die beiden alten Brücken der Bundesstraße 54, die bei Haiger-Kalteiche kurz vor der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen die Autobahn 45 überqueren, für den Verkehr gesperrt. Es folgte im April 2018 die nächtliche Sprengung der alten Bauwerke sowie im Juli 2019 das spektakuläre Einfahren der beiden neuen Brücken. In den letzten Wochen wurde an den Übergängen zwischen den Neubauten und den Anschlussbereichen der Straße gearbeitet. Auf den beiden Brücken sowie davor und dahinter wurde Gussasphalt aufgetragen. Im letzten Schritt folgte die Installation von Schutzeinrichtungen und das Auftragen der Straßenmarkierungen. In den kommenden Tagen stehen noch abschließende Arbeiten an den Schutzplanken an. Solange ist die Höchstgeschwindigkeit im Bereich der beiden Brücken aus Sicherheitsgründen auf 50 km/h begrenzt. Eine Vollsperrung ist aber nicht mehr erforderlich.

Die Vormontageplätze für die beiden B 54-Brücken, die auf der A 45 eingerichtet waren, sind bereits zurückgebaut. In diesem Sperrbereich saniert Hessen Mobil nun auf insgesamt rund zwei Kilometern Länge grundhaft die Fahrbahn. Zudem werden die Schutzeinrichtungen am Rand der Fahrbahn erneuert. Anschließend werden in diesem Bereich der Autobahn im Mittelsteifen die nicht mehr benötigten Mittelstreifenüberfahrten zurückgebaut und die dortige Taumittelsprühanlage wieder eingebaut. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind – voraussichtlich im Laufe des kommenden Frühjahrs – kann die bestehende Baustellenverkehrsführung auf der Autobahn um diese circa zwei Kilometer bis kurz vor die Anschlussstelle Haiger/Burbach verkürzt werden.

Aufgrund der langen Sperrung der B54 für den Durchgangsverkehr findet im dortigen Bereich ein massiver Wildwechsel statt, wodurch mit vermehrten Wildunfällen gerechnet wird. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren wurde eine bis zum 30. Juni 2020 befristete Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h eingerichtet.

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Fotos: Kay-Helge Hercher