Kay-Helge Hercher Wilnsdorf | Großes Glück hatte eine Zwergfledermaus, die durch Zufall bei einer Routinekontrolle unter einer Reinigungsklappe am unteren Ende eines Regenrinnenfallrohres entdeckt wurde. Für das mit dem Kopf nach unten hängende Tierchen gab es keinen Ausweg aus der misslichen Lage. Irgendwie muss die Fledermaus in die obere Öffnung des Fallrohres geraten sein und ist dort circa sechs Meter abwärts gerutscht. An den glatten Wänden des Rohres gab es für das Tier keine Möglichkeit wieder ins Freie zu gelangen.
Nach Rücksprache mit Dr. Martin Wiedemann, für die Region zuständiger Ansprechpartner vom Fledermausschutz, wurde die Reinigungsklappe offen gehalten, um dem kleinen haarigen Wesen die Möglichkeit zu geben, wieder in die Freiheit zu gelangen. Einige Stunden später, nach Anbruch der Dunkelheit war es soweit, die Fledermaus konnte aus dem Schacht hinauskrabbeln und ihre wiedergewonnene Freiheit genießen. Übrigens, Zwergfledermäuse gehören zur Familie der Glattnasen und sind die meistverbreitete europäische Fledermausart. Sie gehören mit einer Körpergröße von 4,5 Zentimetern, einer Flügelspannweite von bis zu 25 Zentimetern und einem Gewicht von 3,5 bis 7 Gramm zu den kleinsten Vertretern der Säugetiere. Die Zwergfledermaus ist wie alle europäischen Fledermausarten besonders streng geschützt und obwohl sie die häufigste Fledermausart in Deutschland ist, ist sie durch Quartierverluste, den Einsatz von Pestiziden und die dadurch bedingte Abnahme ihrer Nahrungsgrundlage und weitere Faktoren gefährdet.